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Am Vorabend des Ersten Weltkrieges häufen sich in einem nordöstlichen Dorf Deutschlands merkwürdige Vorkommnisse. Unfälle ereignen sich, Entführungen, Gewaltakte, Brandschatzungen finden statt, die untereinander in keinem direkten Zusammenhang zu stehen scheinen und jede Logik vermissen lassen. Die aus Berlin in die Provinz gerufene Polizei reist unverrichteter Dinge wieder ab. Allein der betagte Dorflehrer ahnt etwas von den auf das Pfarrhaus weisenden Hintergründen. Er ist aber außerstande, den Kreislauf der Gewalt aufzubrechen. So angestaut sind die Emotionen, so komplett funktionieren Gehorsam und Verdrängung, dass der Ausbruch des Großen Krieges als Hoffnung wahrgenommen wird, mit der sich die unterdrückten Gefühle vielleicht kompensieren lassen. Dennoch handelt es sich bei Das weiße Band nicht um einen historisierenden Film, denn er „weist trotz seiner erstaunlich authentischen Anmutung weit über die Epoche und ihre Umstände hinaus.“ (Josef Lederle, film-dienst). (cl)