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Dazwischen

Dazwischen BRD 1982, R: Doris Dörrie, B: Doris Dörrie, Suse Reichel, K: Peter Gauhe, M: Paul Shigihara, D: Carmen Eckhardt, Rolf Berg, Nora Schwartz, Brigitte Röttgers, Wolfgang Krassnitzer, Tana Schanzara, 81’ · DigiBeta DI 13.06. um 20 Uhr + SO 18.06. um 20.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel Seit die ursprünglich nur fürs Fernsehen produzierte Komödie Männer 1985/1986 ein Überraschungserfolg wurde und Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach zu Stars machte, zählt Doris Dörrie zu den bekanntesten und wichtigsten deutschen Regisseurinnen. Ihren ersten abendfüllenden Spielfilm schuf sie nach einer Reihe von Dokumentationen und Kurzfilmen: Dazwischen schildert einen Abschnitt im Leben eines pubertierenden Mädchens, zwischen Kindheit und Erwachsensein, zwischen der ruhigen, bürgerlichen Existenz beim Vater in der provinziellen Kleinstadt und den Wochenenden und Ferien bei der Mutter, die mit neuem Partner und künstlerischen Ambitionen in Kölns Alternativszene lebt. In der Metropole findet die Sechzehnjährige die erste große Liebe in einem zwei Jahre älteren Jungen, der Frauen freilich vor allem als Zeitvertreib betrachtet und parallel eine Beziehung zu einer Endzwanzigerin, die sich als Graffitisprayerin betätigt, pflegt. Im WDR-Pressematerial hieß es zu dieser Liebesgeschichte über „die Kinder der Kinder von 68“: „Laura ist ein Mädchen wie viele, die viel zu selten in Filmen und Fernsehspielen vorkommen, weil ihre Erfahrungen und Erlebnisse weder exzentrisch noch programmatisch sind.“ Nachdem die Erstausstrahlung spätabends im dritten Programm des WDR erfolgt war, wurde der Film im Jahr darauf auch im Hauptabendprogramm des Ersten gezeigt. Der Film erfuhr viel Zuspruch. So lobte die Berliner Morgenpost vom 8.7.1983: „Die bittersüße Zeit der ersten Liebe – auch aus diesem Uraltthema kann man noch einen ganz neuen Film machen. Die talentierte Debütantin Doris Dörrie bewies es mit ihrem ersten Werk, das trotz seiner Herkunft aus Jungfilmerhand nichts von den sonst üblichen Amateurschwächen aufwies. (…) Hinzu kam die Darstellung der begabten Carmen Eckhardt, die dem erwachenden Mädchen von heute echtes Profil verlieh. Eine rundherum saubere Arbeit, die auf mehr hoffen läßt.“ Helga Mühle resümierte gleichentags in der Welt: „Ein überzeugender Film kam zustande, realistisch und sensibel, getragen vor allem von der unprätentiösen, einfühlsamen Darstellung der Carmen Eckhardt als Laura.“ Und Arnold Hohmann schwärmte in der Süddeutschen Zeitung vom 1.3.1982: „‚Dazwischen’ mit seinen beiden überzeugenden Hauptdarstellern, den Schauspieldebütanten Carmen Eckhardt und Rolf Berg, ist für eine Fernseharbeit überraschend hartnäckig. Selbst nach neun Tagen bei den Berliner Filmfestspielen und dem Konsum von mindestens drei Dutzend Kinofilmen lassen sich die Bilder von ‚Dazwischen’ immer noch mühelos aus dem Gedächtnis abrufen.“ (gym)