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Während den Barrandov-Studios nach der Samtenen Revolution die Privatisierung drohte, schien es, als drehe die einst so scharfe Kritikerin des Zeitgeistes Věra Chytilová mit Dědictví aneb Kurvahošigutntag scheibar eine reine Kommerz-Komödie. Bolek Polívka, Co-Autor des Films und Hauptdarsteller ihrer anarchischen Eisenbahnkomödie Kalamita, mimt einen mährischen Hinterwäldler, für den der Traum vieler Menschen in der postkommunistischen Gesellschaft Tschechiens (und nicht nur dort) wahr wird: Ein Erbe macht ihn zu einem Millionär, der das Geld mit vollen Händen ausgeben kann. In Chytilovás bissiger Bestandsaufnahme prallen Welten aufeinander: Kommunismus und Kapitalismus, Dorf- und Stadtleben, aber auch Laienschauspieler*innen und Stars. (mbh)