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Den sedmý, osmá noc

Den sedmý, osmá noc Der siebte Tag, die achte Nacht CS 1969, R: Evald Schorm, Jan Kacer, B: Zdenek Mahler, Evald Schorm, K: Václav Hanuš, D: Jan Kacer, Bohumil Šmída, Josef Bek, 100‘ · 35mm, OmeU SA 18.08. um 18.30 Uhr Evald Schorm gehört zu den bedeutendsten Regisseuren der 1960er Jahre. „Seine Filme zeigen ein düsteres, ja verzweifeltes Bild der Welt, geben dem Zuschauer keine Hoffnungen, fordern ihn aber zum Nachdenken auf“ (Ulrich Gregor). Der siebte Tag, die achte Nacht ist Schorms finsterster Film. Zu Beginn wird, wie so häufig bei Schorm, durch Kleinigkeiten die Welt auf bedrohliche Weise schlagartig verändert. In einem kleinen Städtchen verschwindet der Bahnhofsvorsteher, Waggons ohne Ziel stehen auf den Gleisen, ein Wandertheater führt ein rätselhaftes Mysterienspiel auf. Auch das Telefonnetz ist im ganzen Ort zusammengebrochen. Ein Sicherheitskomitee berät, ob ein Angriff von außen oder Sabotage von innen zu befürchten ist. Schorms Film ist eine anspielungsreiche, visuell komplex gebaute Kontemplation über das Ausgeliefertsein des Menschen und zugleich eine Reflexion des Einmarsches der Armeen des Warschauer Pakts. Umgehend wurde der Film aus dem Verkehr gezogen, Schorms Laufbahn als Filmregisseur endete kurz darauf. Er inszenierte in den folgenden Jahren Opern und Theaterstücke, unter anderem am avantgardistischen Laterna magika in Prag. Erst 1988 kehrte er in ein Filmstudio zurück, starb aber noch vor Fertigstellung seines letzten Films. (sa)