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Les Rideaux blancs Die weißen Vorhänge R: Georges Franju, B: Marguerite Duras, K: Marcel Fradetal, Raymond Heil, M: Georges Delerue, D: Hélène Dieudonné, Michel Robert

Berlin N 65 R/B: Egon Monk, K: Nils Peter Mahlau, M: Dieter Brandt, Andreas Köbner, D: Peter Kappner, Harry Gillmann, Lutz Mackensy, Erhard Dhein

Matura Abitur R/B: Tadeusz Konwicki, K: Kurt Weber, Wieslaw Rutowicz, M: Andrzej Kurylewicz, D: Marian Opania, Gustaw Holoubek, Damian Damiecki, Pawel Galia

In den sechziger Jahren erfreuten sich Episodenfilme international großer Beliebtheit. Den dreiteiligen Fernsehspielfilm Der Augenblick des Friedens ließ der NDR nach einer Idee seines Chefdramaturgen und renommierten Autors Claus Hubalek genau zwanzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs produzieren. Die poetische französische Episode Die weißen Vorhänge dreht sich um einen kleinen Waisenjungen und eine demente alte Frau, die seit Jahren gemeinsam umherirren. Ungewöhnlich stark um Wirklichkeitsnähe bemüht zeigt sich Egon Monk in seinem Beitrag Berlin N 65, in dem er eigene Erlebnisse in einem Weddinger Mietshaus verarbeitet. Einen eher tragikomischen Zugriff bietet Matura, eine der wenigen Regiearbeiten Tadeusz Konwickis: In einen polnischen Ort kommt die Rote Armee ausgerechnet an jenem Tag, an dem ein junger Mann, der an einer Gleichaltrigen interessiert und mit einem ängstlichen deutschen Soldaten befreundet ist, sein Untergrundabitur komplettieren soll.

Dass dieser Beitrag zur Völkerverständigung in einer Zeit, als die durch den Krieg geschlagenen Wunden noch kaum vernarbt waren, überhaupt zustande kam, fand große Beachtung. Für Überraschung sorgte, wie ungewöhnlich die Franzosen und die Polen die vom NDR gestellte Aufgabe umgesetzt hatten. (gym)