Direkt zum Seiteninhalt springen

Der Gang in die Nacht

Der Gang in die Nacht D 1921, R: Friedrich Wilhelm Murnau, B: Carl Mayer, K: Max Lutze, D: Olaf Fønss, Erna Morena, Conrad Veidt, Gudrun Bruun-Steffensen, 80‘ · DCP, dt. ZT SA 01.12. um 20 Uhr · Begleitung: Metropolis Orchester BERLIN unter der Leitung von Burkhard Götze, Uraufführung der für Kino-Orchester komponierten Musik von Richard Siedhoff „Ein Zombiefilm, der sich selbst gewissermaßen aus dem Sittenmelodram herausgefiltert hat“, so beschreibt Dominik Graf das erste überlieferte Werk von Friedrich Wilhelm Murnau. Ein berühmter Augenarzt (gespielt vom dänischen Stummfilmstar Olaf Fønss) verlässt seine Verlobte (Erna Morena) und zieht mit seiner Geliebten (Gudrun Bruun-Steffensen) auf eine Insel in der Nordsee. Sie lernen dort einen blinden Maler (Conrad Veidt) kennen. Der Arzt heilt den Maler, doch der hat fortan nur noch Augen für dessen Geliebte, eine Varieté-Tänzerin. Getragen von exzellenten Schauspielern, erschufen Murnau und der Filmdichter Carl Mayer ein nordisch-morbides Drama, dessen mystische Inszenierung von Schicksal und Natur bereits auf Nosferatu (1922) und Sunrise (1927) hindeutet. „Die Handlung? Ein Minimum von einem Minimum. Zwei Frauen, zwei Männer. Ein Spiel von Leidenschaften, was sie zueinander treibt, und sie wieder voneinander wegtreibt. Das ist alles. Aber was ist hier geschehen!! Hier stehen Menschen nebeneinander; hier sind die subtilsten Differenziertheiten des Menschenlebens (…) Das alles in Handlung gebracht, das alles in Menschengesichter geprägt, das alles in das Unbeschreibliche, Feinste der Bewegung gelegt.“ (Willy Haas, Film-Kurier, 14.12.1920) Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Volker Schlöndorff. (fl) Wir zeigen eine restaurierte Fassung aus dem Filmmuseum München. Der Eintrittspreis beträgt 10,- Euro.