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Der Hauptmann von Köln

Der Hauptmann von Köln DDR 1956, R: Slatan Dudow, B: Henryk Keisch, Michael Tschesno-Hell, Slatan Dudow, K: Werner Bergmann, Helmut Bergmann, M: Wilhelm Neef, D: Rolf Ludwig, Erwin Geschonneck, Else Wolz, Christel Bodenstein, Manfred Borges, Kurt Steingraf, 118’ · 35mm MI 19.04. um 20 Uhr Politsatire auf die Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik sowie Zeugnis des Kalten Krieges: Der arbeitslose Kellner Albert Hauptmann wird mit dem totgeglaubten Wehrmachtsoffizier Hauptmann Albert verwechselt und von dessen einstigen Kameraden protegiert. Rasend schnell macht er Karriere, schafft es bis auf den Direktorensessel der „Montan AG“ und in den Bonner Bundestag. Er ist raffiniert genug, die Vorteile der Verwechslung für sich auszunutzen, aber außerstande, die eigentlichen Kräfte hinter seinem Karriereschub zu durchschauen... Obwohl Der Hauptmann von Köln keinen Zweifel an seiner Kritik in Richtung Bundesrepublik ließ, gab es im Büro Ulbricht Bedenken, die Botschaft könnte als ein grundsätzlicher Appell gegen Militarisierung missverstanden werden; schließlich plante auch die DDR die Wiedereinführung des Grundwehrdienstes. Co-Autor Michael Tschesno-Hell wehrte sich in einem Brief: „Es kommt darauf an, in der Ablehnung der Remilitarisierung Westdeutschlands durch die Jugend und die Werktätigen keinerlei pazifistische Tendenzen zu propagieren.“ (cl)