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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden D 1927, R: Alfred Schirokauer, Künstlerische Oberleitung: Reinhold Schünzel, D: Reinhold Schünzel, Charlotte Ander, Adele Sandrock, Otto Wallburg, Paul Morgan, Szöke Szakall, 92‘ · 35 mm SO 29.01. um 18 Uhr · Am Flügel: David Schwarz Der Moralapostel Traugott Bellmann (Reinhold Schünzel) erbt den verrufenen Nachtklub „Himmel auf Erden“. Eine Klausel im Testament stellt ihm außerdem noch eine halbe Million Mark in Aussicht, wenn er jeden Abend in seinem neuen Lokal anwesend ist. Wer könnte da widerstehen? Und so beginnt Traugott Bellmann ein Doppelleben: Tagsüber predigt er Sittenstrenge und Enthaltsamkeit, nachts dagegen verwandelt er sich in einen Hohepriester des Vergnügens und des Lasters. In seinem Klub herrschen eine schwarze Jazz-Kapelle, ein dressierter Affe und die langbeinigen Tillergirls. Als seine Braut wissen möchte, wo er sich nachts herumtreibt, muss Traugott Bellmann zur Frau werden. Der Himmel auf Erden ist eine schwungvolle Komödie: witzig, frivol, umwerfend. Verantwortlich dafür ist Reinhold Schünzel, Lubitsch-Schüler, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent – und bis heute berühmt für seine wunderbar schräge Crossdressing-Komödie Viktor und Viktoria (1933). Sein Erfolg schützte ihn im „Dritten Reich“ nur temporär; 1937 emigrierte Schünzel in die USA. Mochte mancher Kritiker die „oft recht saftig zu nennenden Witze“ in Der Himmel auf Erden auch monieren – lachen mussten am Ende alle: „Reinhold Schünzel spielt den Pechvogel des deutschen Lustspiels und zeigt ihn in den kompliziertesten Lagen. Die Situationskomik feiert wahre Triumphe. (...) Reinhold Schünzel vermag seine derben Humore und seine Verschmitztheiten in diesem Film gut an den Mann zu bringen, besonders als verkleidete Dame ist er prima. (…) Man kann sich wirklich auslachen.“ (Vorwärts, 31.7.1927). (ps)