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Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman die Zeit des Leids. Nachdem er der Todesfalle des Warschauer Ghettos nur mit viel Glück und Dank der Hilfe des polnischen Untergrunds entkommen konnte, geistert er allein und voller Angst durch die entvölkerte Metropole. Ein Offizier der deutschen Wehrmacht erwischt Szpilman und... erschießt ihn nicht. Im Gegenteil – er rettet ihm das Leben.
»Zum Herrlichsten, was unsere Dichtung nach 1945 hervorgebracht hat, gehört Paul Celans ›Todesfuge‹«, schreibt Marcel Reich-Ranicki in dem Artikel ›Polanskis Todesfuge‹ in der FAZ. »Sosehr ich auch dieses Gedicht bewundere, so kann ich doch nicht verheimlichen, dass mich der unübertroffene Wohlklang dieser Verse nicht nur beglückt, sondern auch beunruhigt. Sind sie nicht gar zu schön? Was benötigen wir? Ein lyrisches Bild, ein Gleichnis oder lieber doch ein Protokoll, kühl und nüchtern, einen Bericht, sachlich und trocken? Keiner kennt diese Problematik besser als Roman Polanski, der, ein Kind noch, dem Krakauer Ghetto entkommen ist und seit langem zu den bedeutendsten Filmregisseuren der Gegenwart gehört. (...) Als er die Erinnerungen des Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman las, eines Juden, der das Warschauer Ghetto überlebt hatte, glaubte Polanski, dies sei der Stoff, der es ihm ermöglichen könnte, das, was ihm bisher nicht darstellbar schien, doch darzustellen.« (Marcel Reich-Ranicki)