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Der Untertan

Der Untertan

DDR 1951, R: Wolfgang Staudte, B: Wolfgang Staudte, Fritz Staudte nach dem Roman von Heinrich Mann, K: Robert Baberske, D: Werner Peters, Paul Esser, Blandine Ebinger, Erich Nadler, Gertrud Bergmann, Carola Braunbock, 108' · 35mm

SO 16.02. um 18 Uhr

In den Jahren 1912 bis 1914 verfasste Heinrich Mann sein Porträt des deutschen Untertanengeistes in der Gestalt Diederich Heßlings: Muttersöhnchen, Duckmäuser, Student, Emporkömmling, Fabrikbesitzer und seinem Kaiser Wilhelm II. stets untertänigst ergeben. Von der kaiserlichen Zensur verboten, erschien der Roman in Buchform erst nach dem Weltkrieg und Zusammenbruch des Kaiserreichs im Jahr 1918.

Dreiunddreißig Jahre und einen Weltkrieg später adaptierte Wolfgang Staudte Manns Lebenslauf eines Opportunisten für die DEFA. Sein beim Internationalen Filmfest Karlovy Vary ausgezeichneter Film wurde in der Bundesrepublik erneut verboten und vor dem Hintergrund der Wiederbewaffnungsdiskussion als kommunistische Propaganda diffamiert: „Man lässt einen politischen Kindskopf wie den verwirrten Pazifisten Staudte einen scheinbar unpolitischen Film drehen“ (Der Spiegel, 12.12.1951). Erst sechs Jahre später wurde der Film auch im Westen aufgeführt – in einer um zwölf Minuten gekürzten Fassung. (obr)