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Autobahn und Massenmotorisierung gehören zusammen, weshalb sich Der VW Komplex beinahe zwangsläufig aus Reichsautobahn heraus entwickelt hat; dort war bereits zu sehen wie Ferdinand Porsche 1938 von Propagandaminister Goebbels den Nationalpreis für seine Erfindung des „Volkswagens“ verliehen bekommt. Der VW Komplex bildet den Abschluss der „Deutschlandtrilogie“, in der sich das Themenspektrum immer weiter von der Bilderwelt des Nationalsozialismus in die Gegenwart der Bundesrepublik verlagert, hin zu den übrig gebliebenen Spuren und Kontinuitäten der NS-Vergangenheit.

Strukturiert wird der Film vom Fertigungsprozess im Volkswagenwerk, das zum Zeitpunkt der Dreharbeiten schon stark automatisiert war. Somit geht es nicht nur um die komplexe Geschichte des Volkswagenkonzerns und der mit ihm untrennbar verbundenen Stadt Wolfsburg, sondern auch um das Thema Arbeit am Ende des Industriezeitalters; oder wie Bitomsky einmal zum Titel des Films geschrieben hat: „Ein Komplex ist eine undurchsichtige, verwickelte Hyperaktivität um eine fatale Stelle – ein Defizit, das nicht hochkommen soll, sondern unten bleiben, wo der Schaden unbehoben ist.“ Verdrängung allerorten. (fl)