Desire / Sehnsucht
Desire / Sehnsucht
USA 1936, R: Frank Borzage, B: Edwin Justus Mayer, Waldemar Young, Samuel Hoffenstein nach dem Stück von Hans Székely und Robert A. Stemmle, P: Ernst Lubitsch, M: Friedrich Hollaender, D: Marlene Dietrich, Gary Cooper, 95‘ · 35 mm, OmU
Vorprogramm:
Ufa-Tonwoche Nr. 305 D 1936, 12‘ · 35 mm
Freiburg im Breisgau, das Tor zum Hochschwarzwald D 1936, R: Sepp Allgeier, 13‘ · 35 mm
SO 19.07. um 19 Uhr + DO 23.07. um 20 Uhr · Einführung am 19.07.: Philipp Stiasny
Am 2.4.1936, zwei Wochen vor der ersten öffentlichen Aufführung in den USA fand die Premiere von Desire im Berliner Capitol am Zoo statt. Die Emigrantin Marlene Dietrich war beim deutschen Publikum weiterhin sehr beliebt, und Propagandaminister Goebbels notierte am 2.4.1936 in sein Tagebuch: „Abends Filme: (…) Sehnsucht, mit der Marlene Dietrich und Cooper, die beide ganz große Schauspieler sind. Vor allem die Dietrich, die wir leider nicht mehr in Deutschland haben.“ Gary Cooper besuchte 1938, nur kurz nach den Novemberpogromen, auf Promotionstour die Reichshauptstadt und die Studios in Babelsberg.
Ursprünglich deutsch ist auch der Stoff der romantischen Komödie um eine verführerische Juwelendiebin und einen amerikanischen Ingenieur auf Europareise, der 1933 schon einmal in Deutschland unter dem Titel Die schönen Tage von Aranjuez verfilmt worden war. Paramount stellte die Namen der Autoren der Vorlage, Hans Székely und Robert A. Stemmle, in der Werbung heraus, die Namen der deutsch-jüdischen Emigranten Ernst Lubitsch (Produktion) und Friedrich Hollaender (Musik) wurden unterschlagen.
„Ein neuer Sieg des amerikanischen Humors, ein neuer durchschlagender Erfolg. Hinter dem vagen Titel verbirgt sich ein Lustspiel, das an Eleganz, Wendigkeit und begeisternder Wirkung nichts zu wünschen übrig läßt, bestrickend durch seine Leichtigkeit und die Brillanz seiner regielichen und darstellerischen Durchführung – und nicht zum wenigsten durch die Großzügigkeit der Drehbuchgestaltung.“ (Film-Kurier 3.4.1936). (fl)