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Deutsche Ansiedler in Südbrasilien D 1933, R: Robert Oelbermann, 11' · 35 mm
Fahrt zum Iguassu. Deutsche Jungen vom Nerother Bund wandern durch Südamerika D 1933, 16’ · 35 mm
São Paulo D 1935, 11‘ · 35 mm
Deutsches Volk in Brasilien D 1933, R: Konrad Theiss, 25' · 16 mm
Volksdeutsche Heimkehrer aus Brasilien D 1942, 8‘ · 35 mm

Einführung: Frederik Schulze

Noch heute zeugen Städtenamen wie Blumenau, Novo Hamburgo oder Teutonia besonders im Süden Brasiliens von einer langen Geschichte der deutschen Einwanderung. Seit den 1820er Jahren kamen zehntausende Menschen aus Deutschland hierher, um ein besseres Leben zu beginnen. Heute schätzt man die Zahl deutschstämmiger Brasilianer auf bis zu zehn Millionen. Diese Einwanderer, ihre Siedlungen und ihre Kultur sind seit dem frühen 20. Jahrhundert auch Gegenstand dokumentarischer Filme. Nach Hitlers Machtergreifung verändern sich in Deutschland deren Ton und Rhetorik. Während andere Filme in der Retrospektive wie Flucht in den Dschungel (1999) und Lost Zweig (2002) vom brasilianischen Exil emigrierter Juden erzählen, interessieren sich die im „Dritten Reich“ hergestellten Filme vor allem für die Bewahrung des „Deutschtums im Ausland“. Mehr oder weniger deutlich werden die Auswanderer für die völkische Ideologie des Nationalsozialismus in Anspruch genommen: Beschworen wird das Band, das die Auswanderer nicht mit der neuen, sondern mit der alten Heimat verbindet. So betont Deutsche Ansiedler in Südbrasilien (1933) neben dem mühevollen Aufbau einer neuen Heimat auch die Beibehaltung alter Traditionen. In Deutsches Volk in Brasilien ist vom „Raum ohne Volk“ die Rede – und wenn in einer neugegründeten Urwald-Siedlung das Bier fließt und die Posaunen ertönen, heißt es: „Unsere Brüder in Brasilien halten deutsche Art, Glauben, und Sitte in Ehren.“ (wf)