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Ein „Kammerspiel im Schützengraben“ um fünf britische Offiziere, die im Frühjahr 1918 an der Westfront auf die deutsche Schlussoffensive warten. Anders als die dezidierten Antikriegsfilme Westfront 1918 und Im Westen nichts Neues löste Die andere Seite in der politisch aufgeheizten Endphase der Weimarer Republik keine erregten Auseinandersetzungen aus, weil er sich darauf beschränkte, ohne agitatorische Tendenz die verheerenden Auswirkungen des Stellungskriegs auf die Psyche der Soldaten zu schildern. Joseph Goebbels notierte lobend: „Ein guter Film. Ohne Sentimentalität. Der Krieg als inneres Erlebnis“, ließ ihn aber nach der Machtübernahme sofort wegen seines „zersetzenden Einflusses auf den Wehrwillen des Volkes“ verbieten. „Der vornehmste aller bisherigen Kriegsfilme. Denn hier wird keine Kampfhandlung gezeigt, kein grausames Hinschlachten ganzer Kompagnien, alles bleibt in zurückhaltenden Andeutungen. Und doch spürt jeder Zuschauer die Brutalität des Kampfes, weil seine Auswirkung das Gesicht der Menschen verändert“ (Paul Ickes, Filmwoche, Nr. 46, 11.11.1931). (jr)