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Wilhelmine von Hillerns Roman Die Geyer-Wally gehört seit 1875 zu den erfolgreichsten Werken der deutschsprachigen Trivialliteratur. 1921 hatte E. A. Dupont den Stoff erstmals mit Henny Porten und Wilhelm Dieterle auf die Leinwand gebracht. Für die als Routinefilm geplante Neuverfilmung war Werner Klingler als Spielleiter vorgesehen. Mit Übernahme durch Steinhoff avancierte das Projekt zur Prestige- und Spitzenproduktion, die mit enormem technischen Aufwand ausschließlich an Originaldrehorten im damals touristisch noch völlig unerschlossenen, verkehrstechnisch nur schwer zugänglichen Tiroler Ötztal gedreht wurde. Ausgangspunkt von Steinhoffs Regie-Konzepts waren die Bilder aus dem Bauernleben des von ihm hoch geschätzten Tiroler Malers Albin Egger-Lienz, auf dessen zwischen 1907 und 1922 entstandene Bilderserie von „Bergmähern" und „Schnittern" zum Beispiel die erste Einstellung des Films verweist. Sein für den optischen Gesamteindruck wichtigster Mitarbeiter war der international zur Spitzenklasse gehörende Kameramann Richard Angst. Von der Fachwelt besonders bewundert wurde Wallys von der Cutterin Ella Ensink aus 122 Schnitteilen zusammengesetzter Kampf mit dem Geier. Für Werner Herzog steht „Hans Steinhoffs düsteres Bergmärchen" mit „traumhaft unvergesslichen Bildern" in der „großen Tradition des Bergfilms", der Film zählt zu den "ganz starken Sachen". (hc)