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Die innere Sicherheit – »Irgendwann kommt der Augenblick, in dem nur noch die Wahrheit weiterhilft. Die 15-jährige Jeanne hat sich in Heinrich verliebt. Aber Heinrich traut ihr nicht, denn bisher hat Jeanne ihn immer wieder angelogen – darüber, was sie macht, woher sie auftaucht, wohin sie verschwindet mit ihren Eltern. Jetzt also, zum Beweis ihrer Liebe, bekennt sie: ›Wir leben im Untergrund.‹ Aber Heinrich versteht nicht und fragt nach: ›Was für ein Untergrund?‹ Jeanne und ihre Eltern Clara und Hans leben neben der Zeit. Die Vergangenheit diktiert ihnen den Umgang mit der Gegenwart. Die Eltern waren einmal: Terroristen. Das ist lange her. Nur noch wie ein fernes Echo hallt die Geschichte nach in Christian Petzolds Film Die innere Sicherheit. Man muss von ihr wissen, um das Echo überhaupt vernehmen zu können. Die RAF wird kein einziges Mal erwähnt, Gespräche über Politik, ehemalige Ziele, Motive, Schuld oder Sühne finden nicht statt. Petzold weicht der Vergangenheitsbewältigung aus, weil es ihm um die Gegenwartsbewältigung geht: Wie offen darf man leben, wenn man versteckt leben muss? Wie kann man ›im Untergrund‹ aufwachsen, und wann muss man ausbrechen?« (Merten Wortmann)