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Die Spur führt nach Berlin

Zwei Gesichter einer Stadt BRD 1950, R: E. Wolfgang Breithaupt, K: Ernst W. Kalinke, 12‘ · 35 mm Der unsichtbare Stacheldraht BRD 1951, Eva Kroll, B: Jochen Huth, K: Erich Küchler, D: Gertrud Küchelmann, Heinrich Gretler, 13‘ · 16 mm Die Spur führt nach Berlin BRD 1952, R: František Cáp, B: Hans Rameau, K: Helmuth Ashley, D: Gordon Howard, Irina Garden, Kurt Meisel, 89‘ · 35 mm MI 22.02. um 20 Uhr + FR 24.02. um 21 Uhr Viele Bundesdeutsche standen ihren drei Hauptbesatzern wenig freund(schaft)lich gegenüber. Besonders die US-Amerikaner sorgten für kulturelle Befremdung. So entstanden im Reeducation-Rahmen auch Filme wie E. Wolfgang Breithaupts Zwei Gesichter einer Stadt oder Eva Krolls Der unsichtbare Stacheldraht: Versuche der Vermittlung, in denen manchmal um Verständnis für die Anderen geworben, manchmal aber auch nur eine Serie krasser Gegensätze zur Schau gestellt wurde. František Cáps Reißer Die Spur führt nach Berlin wiederum ist eine kleine Hymne an das amerikanische Kino. Das kommt in dessen Haltung zum Erzählen, zu den Figuren, zur Wirklichkeit zum Ausdruck. Pulpig, rüde und flott geht es zu, wenn der verdeckt ermittelnde US-Ordnungshüter die Frontstadt aufmischt – ein SBZ-Intermezzo samt forschem Flirt mit der undurchschaubaren, in eine sowjetische Uniform gekleidete Barbara Rütting inklusive. Die Verfolgungsjagd durch die Katakomben unter dem Reichstag in einer Art Niemandsland zwischen den deutschen Staaten gehört zu den einsamen Höhepunkten des westdeutschen Kinos jener Jahre. (om)