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Vorfilm:

A brief history of Jimmie Johnson’s legacy MEX 2006, R: Mario Garcia Torres, 7’

Der schüchterne Cineast Martino (Giorgio Pasotti) ist Wächter im Turiner Filmmuseum und träumt dort Nacht für Nacht von der goldenen Ära des Stummfilms. Sein Leben wird durcheinandergewirbelt, als seine heimliche Herzensdame Amanda (Francesca Inaudi) auf der Flucht vor der Polizei bei ihm Zuflucht sucht. Fortan unternehmen sie gemeinsam nächtliche Streifzüge durch die Filmgeschichte. Martinos Glück scheint vollkommen. Wäre da nicht Angelo (Fabio Troiano), der kleinkriminelle Freund von Amanda, der die bizarre Ménage-à-trois vervollständigt.

“Perhaps there is no end. Movies end – cinema never will”, so der abschließende Kommentar des scharfzüngigen Off-Erzählers. Denn die romantische wie melancholische Komödie ist vor allem eine Liebeserklärung an das Kino. Regisseur Ferrario verwebt das sorgfältig ausgewählte Archivmaterial virtuos mit der Erzählung und setzt die verschachtelte Architektur des Mole Antonelliana beeindruckend in Szene. Gewidmet ist der 2004 mit dem Caligari-Preis prämierte Film Buster Keaton, dem größten Helden Martinos, sowie der italienischen Filmhistorikerin Maria Adriana Prolo, deren Privatsammlung einst den Aufbau des Filmmuseums ermöglichte. (anh)