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Porno oder Persiflage? Eine junge Hamburgerin macht sich auf die Suche nach der Liebe und durchlebt die Abgründe der kommerziellen Erotik auf St. Pauli. Naiv wie eine „Alice im Sexland“ lässt sie sich mit Zuhältern, Freiern, Masochisten und Exhibitionisten ein, bis am Ende doch die Utopie einer sexuell befreiten Landkommune aufscheint. Jugendliche Laiendarsteller und echtes Kiezpersonal sorgen für eine krude Mischung aus unbefangenem Dilettantismus und Reeperbahn-Authentizität. Obwohl die Juristenkommission der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) der drastischen Parodie auf die Welle der erotischen „Aufklärungsfilme“ strafrechtliche Unbedenklichkeit attestiert hatte, beschlagnahmte ihn das Amtsgericht Hamburg wegen „Verbreitung unzüchtiger Darstellungen“. Das Landgericht gab die Kopie wieder frei, weil es den Film als satirischen „Anti-Porno“ wertete. Der Verleih bewarb und programmierte Dorotheas Rache allerdings genauso wie die Sexfilme, gegen die Fleischmann polemisch Stellung beziehen wollte. (jr)