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Drak sa vracia / Der Drache kehrt zurück

Drak sa vracia Der Drache kehrt zurück CSSR 1967, R/B: Eduard Grecner, K: Vincent Rosinec, D: Radovan Lukavský, Gustáv Valach, Emília Vášáryová, Viliam Polónyi, Jozef Cierny, Mikuláš Ladižinský, Ján Mildner, 78‘ · 35 mm, OmU DO 22.09. um 20 Uhr + SA 24.09. um 19 Uhr Eduard Grecner ist einer der eigenartigsten „Fälle“ des slowakischen Kinos. Gemeinsam mit seinem Mentor Štefan Uher, dem er unter anderem bei Slnko v sieti assistierte, gilt er als Bahnbrecher des jungen Kinos im slowakischen Teil der CSSR, sein Langfilmdebüt Každý týžden sedem dní (1964) zudem als erster moderner Versuch über Bratislava. Nach ’68 geriet seine Karriere ins Schleudern. Drak sa vracia, die Adaption einer 1942 erstveröffentlichten, balladengleichen Novelle über den unbedingten Freiheitswillen eines Einzelnen, war sein letzter Kinofilm für rund 25 Jahre. Grecner fand in den Siebzigern Unterschlupf beim Fernsehen, wo er bis heute als einer der wichtigsten Synchronregisseure tätig ist. Zu einem veritablen Kino-Comeback kam es, trotz zweier außerordentlicher Werke in den neunziger Jahren, nicht mehr. Für Grecners Ideal eines anti-psychologischen, forciert formalistischen, am Nouveau Roman orientierten Erzählens fand sich weder in der CSSR noch in der Slowakischen Republik ein Platz. Grecner, so scheint es, war zudem ein Querkopf ganz eigener Art. Es braucht nicht viel Phantasie, um ihn in der Figur des Drache genannten Mannes Martin Lepiš zu erkennen: ein Verbannter, der Heimkehren möchte in sein Dorf, doch von den Einheimischen mit Argwohn beäugt wird. Situiert ist die Geschichte in einer nicht näher definierten, agrarisch-feudalen Vergangenheit – genauso gut aber hätte sie irgendwo in der CSSR jener Jahre spielen können. (om)