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Einführung: Philipp Stiasny

Im Gefolge der 1968 einsetzenden Welle an „Aufklärungsfilmen“ entstand neben der Helga-Reihe und den Oswalt-Kolle-Produktionen dieser ungleich anspruchsvollere Versuch dreier renommierter Sexualforscher, gesellschaftliche Vorurteile gegen „sexuelle Seiten- und Zwischengebiete“ abzubauen. Der professorale Vorstoß gegen biedere Bürgermoral und für eine Reform des Sittenstrafrechts thematisierte die Vielfalt des „Andersartigen“: Männliche und weibliche Homosexualität, Prostitution, Voyeurismus und Fetischismus, Transvestitismus und Selbstbefriedigung. Was Regisseur Zenkel davon ins Bild setzte, erfüllte für die FSK jedoch über weite Strecken den Tatbestand der „Verbreitung unzüchtiger Darstellungen“ und musste entschärft werden: Zu entfernen waren Einstellungen von Schamhaaren und bemalten Brustwarzen, Spezial-Kondomen und „Erektionshilfen“. Masturbationsszenen und die Darstellung eines Paars in Missionarsstellung mussten durch starke Farbfilter verfremdet werden – im Gegensatz zu Bildern von kopulierenden Menschenaffen. (jr)