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Durchbruch Lok 234

Durchbruch Lok 234 BRD 1963, R: Frank Wisbar, B: Gerhard T. Buchholz, K: Bert Meister, M: Peter Laurin, D: Erik Schumann, Maria Körber, Helmut Oeser, Hans Paetsch, Herbert Fleischmann, Joseph Offenbach, 88’ · 16mm SA 08.06. um 19 Uhr Am 5. Dezember 1961, wenige Monate nach dem Mauerbau, durchbrach zwischen Albrechtshof und Spandau ein Nahverkehrszug aus der DDR die Grenze nach West-Berlin. Wenig später schrieb Gerhard T. Buchholz, der auch als Coproduzent fungierte, das Drehbuch für einen Film über diese spektakuläre Flucht zweier Eisenbahner mit ihren Familien und Freunden. Diese wird hier vor allem dadurch motiviert, dass die Eltern ihren Kindern jene Indoktrination und Brutalisierung durch eine totalitäre Ideologie ersparen wollen, die sie selbst in der NS-Zeit erlebt haben. Die DDR wird wie üblich durch einige Spruchbänder dargestellt. Viel ist in dem vornehmlich bei Dunkelheit spielenden Schwarzweißfilm von Städten und Landschaft jedoch nicht zu sehen, und selbst die Angst vor Spitzeln spielt keine allzu große Rolle. Unter der Regie Frank Wisbars, der seit seiner Rückkehr aus dem US-Exil vor allem durch Kriegsdramen wie Haie und kleine Fische oder Nacht fiel über Gotenhafen aufgefallen war, ging es vor allem darum, die Geschichte möglichst spannend zu erzählen. Diese kann nicht nur deshalb schlecht als Propaganda abgetan werden, da zum authentischen Geschehen wenig hinzufügt wurde: Entgegen der Behauptung, der Westen habe bis zum Mauerbau generalstabsmäßig das „Aus­bluten“ der DDR geplant, werden hier auch Ostler gezeigt, die nicht in den Westen wollen, obwohl sie keine Kommunisten sind. (gym)