Direkt zum Seiteninhalt springen

Ein blonder Traum

Ein blonder Traum D 1932, R: Paul Martin, B: Walter Reisch, Billy Wilder, K: Günther Rittau, Otto Baecker, Konstantin Tschet, D: Lilian Harvey, Willy Fritsch, Willi Forst, 102’  35mm SA 27.07. um 20 Uhr + MI 31.07. um 20 Uhr „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, singt die Wanderzirkusartistin und Möchtegern-Hollywood-Schauspielerin Jou-Jou auf dem Dach einer Berliner Häuserzeile, während es in der modernen Großstadt unter ihr von Passanten und Autos wimmelt. Für eine Tonfilmoperette ist das ein überraschender Realismus. Die vage, in fast kindlicher Sprache artikulierte Sehnsucht deckt sich mit jener der Fensterputzer Willy I und Willy II, die seufzend zuhören und bald vom blonden Irrwisch Jou-Jou zu träumen beginnen. Die Stars Lilian Harvey, Willy Fritsch und Willi Forst verkörpern diese drei einfachen Menschen, die die Kunst des Sich-Arrangierens zu meistern gelernt haben, an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit. Der Auf-geht’s-Optimismus des von Erich Pommer produzierten Depressionsmusicals (Billy Wilder war am Drehbuch beteiligt) zeigt immer wieder Risse. So steht das idyllische Zusammenleben der drei in ausrangierten Eisenbahnwaggons im Grünen im Kontrast zur realen Wohnsituation vieler Anfang der 1930erJahre arbeitslos an den Rand gedrängter Berliner. (cv)