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Eine hochkarätig besetzte Verwechslungskomödie um einen alternden Heiratsschwindler dreht Günter Reisch im Laufe des Jahres 1966, ein Jahr nachdem das 11. Plenum der SED fast eine gesamte Jahresproduktion der DEFA verboten hatte. Der von Erwin Geschonneck gespielte Heiratsschwindler Ewald Honig kommt aus München zu seiner Tochter nach Ost-Berlin, die Angelica Domröse verkörpert. Die Stadt rund um den Alexanderplatz – zwischen Modernität und Abbruch – wird zum zweiten Handlungsgegenstand. Die 1951 auch mit dem Bau der Stalinallee begonnene Modernisierung des Straßenverkehrs und Städtebaus fand in dem zwischen 1961 und 1964 errichteten Haus des Lehrers und dem 1969 vollendeten Fernsehturm ihren in Beton gegossenen architektonischen Ausdruck. Vor diesem Hintergrund inszenierte Günter Reisch eine Liebeskomödie in modernen Lebenswelten, die von der Suche nach Liebe und den dabei entstehenden Missverständnissen bestimmt wird. Mode, Zeitschriften, Freizügigkeit und eine gewisse Internationalität bilden den Rahmen dieser mit dem jungen Armin Müller-Stahl und der ebenso jugendlichen Angelica Domröse hervorragend besetzten Komödie. (mg)