Direkt zum Seiteninhalt springen

In einer Villa im Berliner Grunewald leben sieben elternlose Geschwister, behütet von einem alten Professor. Als sich die älteste Schwester in einen Tierarzt verliebt, der bald in die verwaiste elterliche Praxis einzieht, wehren sich die restlichen Kinder nach Kräften, können schließlich aber gebändigt werden.

Zunächst entwirft der Film die Utopie einer freien, ungebundenen Jugend, die sich in ihrem kleinen Refugium nach Herzenslust austoben kann. Doch der hinzugekommene Mann zwingt die Kinder zur Disziplin. Gemeinsam mit ihm und der mütterlichen Schwester wird die kleinste Zelle der „Volksgemeinschaft“, die Familie, schließlich wieder komplettiert. Eine reizende Familie gehört zu den Filmen aus der Hinterlassenschaft der Berlin-Film GmbH, die von der DEFA 1946/47 für eine Vorführung fertiggestellt wurden. Regisseur Erich Waschneck, der 1940 auch den antisemitischen Propagandafilm Die Rothschilds inszeniert hatte, erhält für die Endfertigung ein Honorar von 5.000 Reichsmark. Vermutlich erst nach Kriegsende wird ein zeitbezogener Dialogsatz implantiert, mit dem der alte Professor auf die häuslichen Chemieexperimente der Kinder reagiert: „Solange ihr hier keine Atomzertrümmerung macht, geht’s ja noch.“ (rs)