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Eine junge Frau flieht aus ihrer unbefriedigenden Ehe mit einem älteren Mann in eine leidenschaftliche Affäre mit einem virilen Bauingenieur. Als sich der gehörnte Gatte das Leben nimmt, verlässt sie ihren Liebhaber. Machatýs Beziehungsdrama provozierte das Publikum durch den anachronistischen Rückgriff auf die Ästhetik der Stummfilmavantgarde, seine eindeutige sexuelle Metaphorik und offenherzige Nacktszenen. Aber vielleicht vermisste es auch „Obszönitäten“, hatte die Kinoreklame doch ein „erotisches Spiel ungehemmter Naturtriebe“ versprochen. In Prag und Wien ohne Zensurprobleme in die Kinos gekommen, wurde der Film 1933 in Deutschland wegen „gröbster Spekulation auf niedrigste Instinkte“ verboten. „Sonst triumphiert im Film der Moralkodex der Philisterwelt über den Trieb des Blutes, wird die Leidenschaft in den dumpfen Käfig einer gutbürgerlichen Ehe weggesperrt; Machatý setzt den moralinsüßen Filmen mit der ‚Gartenlaube’-Ethik sein mit künstlerischer und geistiger Konsequenz durchgestaltetes Filmwerk entgegen“ (Fritz Rosenfeld, Arbeiterzeitung, Wien, 19.2.1933). (jr)