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Generalnaja Linija/Die Generallinie

Generalnaja Linija (Staroye i Novoye) Die Generallinie (Das Alte und das Neue) UdSSR 1929, R: Sergej M. Eisenstein, B: Sergej M. Eisenstein, Grigori Aleksandrow, K: Edouard Tissé, Wladimir Popow, D: Marfa Lapkina, Wasja Busenkow, Neshnikow Iwan Judin, 108‘ · 35 mm, russ. ZT, dt. UT SO 04.12. um 18.30 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins, Einführung: Christoph Hesse Die Dreharbeiten zu Eisensteins letztem Stummfilm – nur unterbrochen durch Oktober, einen Film zum 10. Jahrestag der Revolution – ziehen sich über drei Jahre und kulminierten in einer Schnittratio von 100.000 : 2.500 Meter. Der Film sollte zunächst den Titel Generalnaja Linija (Die Generallinie) haben, wie das gleichzeitig erschienene politische Parteiprogramm hieß, bekam damit aber eine zu große Nähe zur Realpolitik. Auf Stalins Anweisung wurde der Film umbenannt in Das Alte und das Neue. Thema ist die Kollektivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft Ende der 1920er Jahre. Motor dieser Prozesse ist Marfa Lapkina, eine arme Bäuerin, Analphabetin, ohne jede Filmerfahrung, gecastet aus 3.000 Bäuerinnen. Am Anfang des Films stehen Tableaus aus dem Leben einer armseligen Bauernfamilie – am Ende entfaltet der Film ekstatisch eine von Traktoren eröffnete Zukunft. Am Anfang zersägen zwei Brüder die geerbte Bauernhütte – am Ende werden die Grenzpfähle von Traktoren überrannt. Dazwischen eine Apotheose des Maschinellen: der Auftritt einer Zentrifuge mit einem parasexuellen ewigen pansowjetischen Milchstrom. (wb) Wir zeigen eine Kopie des Österreichischen Filmmuseums.