Gigant Berlin
Gigant Berlin
BRD 1964, R: Leo de Laforgue, 73’ · DCP
SA 16.12. um 18.30 Uhr + SO 17.12. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
Vorprogramm:
Neues Leben wächst aus den Ruinen BRD 1959, R: Leo de Laforgue, 14’ · 35mm
Gigant Berlin (1964) ist der erste abendfüllende Farbfilm über West-Berlin. Leo de Laforgue, der bereits vor dem Zweiten Weltkrieg immer wieder die Stadt porträtiert hatte, stellt West-Berlin als eine dynamische und weltoffene Stadt vor, die aber noch unter dem Schock des Mauerbaus steht. Beklemmende Szenen vom Bau der Mauer begleitet er mit scharfen Angriffen gegen den Osten. Unter dem Schutz der alliierten Militärparaden paart sich trotzige Selbstbehauptung mit einem optimistischen Bekenntnis zur westlichen Moderne. Gigant Berlin ist ein widersprüchlicher, an Walter Ruttmanns Berlin. Die Sinfonie der Großstadt von 1927 angelehnter Film über den Alltag in der westlichen Teilstadt, die sich in ihrem Schicksal eingerichtet, aber keineswegs darin ergeben hat. Der enthusiastische Empfang des US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy am 26. Juni 1963 verleiht diesem Willen einen unvergessenen Ausdruck.
In Neues Leben wächst aus den Ruinen (1959) verfolgt Leo de Laforgue den Bau eines Büro- und Geschäftshauses auf einem Trümmergrundstück an der Joachimstaler Straße 10-12. Der Neubau für die Allianz-Versicherung an der Ecke Kurfürstendamm wird als „Eckpfeiler für ein neues pulsierendes Zentrum in einer Weltstadt“ vorgestellt. Mit seinen 14 Stockwerken ist er das erste Hochhaus am Kurfürstendamm. Heute steht der Bau unter Denkmalschutz. (jg)