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Grand Hotel / Menschen im Hotel

Grand Hotel / Menschen im Hotel USA 1932, R: Edmund Goulding, B: William A. Drake nach dem Roman von Vicki Baum, K: William H. Daniels, D: Greta Garbo, John Barrymore, Joan Crawford, Wallace Beery, 112‘ · 35 mm, OmU Vorprogramm: Deulig-Tonwoche Nr. 61 D 1933, 13‘ · 35 mm Im Lande Peer Gynts D 1933, R: Ulrich K. T. Schulz, 14‘ · 35 mm SA 25.07. um 19.30 Uhr Der Ensemblefilm Grand Hotel, der die miteinander verwobenen Schicksale der Gäste eines Luxushotels im Berlin der späten 1920er Jahre schildert, war in den USA der Publikumshit des Jahres 1932. Noch vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der deutschen Premiere am 14.2.1933 im Capitol am Zoo wurde Grand Hotel in der NS-Parteipresse massiv angefeindet. Die österreichisch-jüdische Autorin der Vorlage, Vicki Baum, war im Jahr zuvor in die USA ausgewandert und hatte sich öffentlich gegen die NSDAP positioniert. Auswirkungen auf den immensen Erfolg in Berlin hatte die Pressekampagne kaum, sicherlich auch, weil Goebbels, ganz hingerissen von diesem Garbo-Star-Vehikel, die Kampagne nicht unterstützte. Greta Garbo gehörte zu jenen Schauspielerinnen, die Goebbels nur zu gerne für die Vision seines deutschen Kinos zurückgewinnen wollte. Nachdem er Grand Hotel gesehen hatte, notierte er in sein Tagebuch: „Die Greta ganz groß“ (15.2.1933), nach einer weiteren Vorführung „Große Garbo!“ (27.6.1934). Besonders begeistert zeigte er sich nach der Sichtung des Films Camille: „Alles versinkt vor der großen, einsamen Kunst der göttlichen Frau. Wir sind auf das Tiefste ergriffen und benommen. Man schämt sich der Tränen nicht. (…) Der Führer begeistert“, notierte er am 25.1.1937 in sein Tagebuch. (fl)