Direkt zum Seiteninhalt springen
Zu Gast: Stephan Ahrens und Alexander Schultz
Eintritt frei

Welche Möglichkeiten der nicht-kommerzielle Sektor westdeutschen Filmemachern, Autoren und Aktivisten für grenzüberschreitende und interkulturelle Kooperationen bot, verdeutlichen mehrere sozial engagierte Dokumentarfilme aus der Paderborner Sammlung. So porträtiert Christa Gottmann-Elter 1971 in Favela: Das Leben in Armut die Afrobrasilianerin Carolina Maria de Jesus aus São Paulo, die mit ihren Tagebüchern über das Leben in den Favelas Aufsehen erregte. Die in Brasilien unter der Militärdiktatur verbotene Produktion des Instituts für Bild und Film in Wissenschaft und Unterricht (FWU) wurde in der Bundesrepublik durch die Bildstellen verliehen. Der Brasilianer Jorge Bodanzky flüchtete vor eben dieser Militärdiktatur nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Sein Film Deutsche Auswanderer auf Jamaika veranschaulicht die historischen Dimensionen von Emigrationen zwischen Deutschland und Lateinamerika. In Ecuador schuf Mónica Vásquez mit Unterstützung des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Evangelischen Kirche in Deutschland ein einfühlsames Porträt von Frauen in einer Kleinstadt, deren Männer zum Arbeiten ins Ausland gehen müssen. Den Gründen fürs Emigrieren geht auch Friedrich Klütsch in Asyl nach und führt uns ein Asylverfahren und eine Abschiebung vor Augen. (sa)

Stephan Ahrens ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften an der Universität Paderborn und forscht zur Geschichte des 16mm-Films.

Alexander Schultz arbeitet zu historischen Pornofilmen.

Favela: Das Leben in Armut


BRD 1971
16mm

BRD 1971, R: Christa Gottmann-Elter, K: Ricardo Stein, 16‘

Deutsche Auswanderer auf Jamaika


BRD 1975
16mm

R/K: Jorge Bodanzky, Wolf Gauer, 17‘

Zeit der Frauen


EC 1988
16mm

R/B: Mónica Vásquez, K: Jaime Cuesta, 19‘

Asyl


BRD 1984
16mm

R: Friedrich Klütsch, B: Osvaldo Bayer, Cengiz Doğu, Urs Fiechtner, K: Pavel Hispler, 16‘