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Griff nach den Sternen

BRD 1955, R: Carl-Heinz Schroth, B: Helmut Käutner, Maria Osten-Sacken, Will Tremper, K: Friedl Behn-Grund, D: Erik Schumann, Lieselotte Pulver, Oliver Grimm, Ilse Werner, Gustav Knuth, Nadja Tiller, 103· 35 mm Der Jongleur Turell ist von der Idee besessen, das Sternbild des Großen Bären mit seinen Bällen so in die Luft zu werfen, dass es dort einen Moment lang stehen bleibt. Statt das Gesetz der Schwerkraft zu akzeptieren, wird er irre daran und verfällt dem Wahn, sein Kind müsse das Kunststück statt seiner zu Wege bringen. Die Ehefrau übergibt ihm den gemeinsamen Sohn zur Verwirklichung der grotesken Idee. Ein grausiges Drama nimmt seinen Lauf… Griff nach den Sternen ist als eine Parabel angelegt: Die Generation der Väter war in den Krieg gezogen, um nach den Sternen zu greifen und die Welt zu beherrschen, sie war dem Wahnsinn verfallen. Die Mütter wiederum hatten ihre Kinder, die allem hilflos gegenüber standen, hergegeben. Es wäre zu simpel, dem Film vorzuwerfen, die Frage deutscher Kollektivschuld ins Varietémilieu wegdiskutieren zu wollen. Griff nach den Sternen schont den Zuschauer nicht. Tod, Abschied, Hoffnungslosigkeit – das Trauma der Nachkriegszeit erscheint auf der Leinwand. (ga) FR 30.01. um 18.30 Uhr · Einführung: Guido Altendorf