Die nach dem Zweiten Weltkrieg brachliegende Kohleindustrie sucht im DEFA-Film Grube Morgenrot nach Inspiration bei schlesischen Bergarbeitern Anfang der 1930er Jahre. Während der Weltwirtschaftskrise wollen einige mit Zigarren fuchtelnde, intrigierende Kapitalisten die titelgebende Kohlegrube schließen, weil sie nicht genug Profit abwirft. Man müsse „den Arbeitern den Hunger schmackhaft machen“. In solchen Formulierungen entblößt sich der ganze Zynismus des Kohlesyndikats. Aber die Arbeiter wehren sich und übernehmen das Bergwerk. Zwar scheitern sie, aber weisen dadurch lehrstückhaft einen Weg in die sozialistische Zukunft. „Eine sozialistische Insel mitten im Meer des Kapitalismus“, nannte Drehbuchautor Joachim Barckhausen die fiktionalen Geschehnisse in Sachsen. Gedreht wurde in Zwickau und Oelsnitz. Der Vorfilm geht auf dezenten Abstand zur sozialistischen Arbeitsglückseligkeit: Ellen Richardt beleuchtet die schwierige Balance zwischen Energiebedarf und Umweltzerstörung. (ph)
Bergbau verändert die Landschaft
R/B: Ellen Richardt, K: Hans Kracht, 18’
Grube Morgenrot
R: Erich Freund, Wolfgang Schleif, B: Joachim Barckhausen, Alexander Graf Stenbock-Fermor, K: E. W. Fiedler, Alfred Westphal, D: Claus Holm, Hans Klering, Albert Venohr, Johannes Bergfeldt, 88’