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Hände hoch – oder ich schieße!

Hände hoch – oder ich schieße! DDR/D 1966/2009, R: Hans-Joachim Kasprzik, B: Rudi Strahl, K: Lothar Gerber, M: Günter Hauk, D: Rolf Herricht, Herbert Köfer, Gerd E. Schäfer, Eberhard Cohrs, Agnes Kraus, Hans-Joachim Preil, 75’ · 35mm SO 30.04. um 20.30 Uhr Hände hoch - oder ich schieße! gilt als das letzte bekannt gewordene Opfer des berüchtigten 11. Plenums des ZK der SED vom Dezember 1965. Mehr als 40 Jahre nach seiner Entstehung erblickte die Kriminalkomödie doch noch das Licht der Leinwände. Warum dieser harmlose Film überhaupt in den Strudel des „Kahlschlags“ geraten konnte, erscheint inzwischen kaum mehr nachvollziehbar. Doch der Grund ist einfach: Demagogen, ganz gleich welcher Färbung, verstehen keinen Humor. Die Geschichte des depressiven Volkspolizisten Holms (!), der sich nach Verbrechen in seiner verträumten Heimatstadt Wolkenheim sehnt und dessen Freund Pinkas ein solches für ihn inszeniert, passte nicht mehr in die Tagespolitik. Die Hauptverwaltung Film beim Ministerium für Kultur attestierte im April 1966: „Der vorgelegte Film baut auf eine Grundlage auf, die geeignet ist, den Zuschauer falsch zu orientieren. In dem Film waren in seiner urspru?nglichen Fassung offen ironisierende Dialoge, die in grotesker Form gesellschaftliche Erfolge unserer Republik abwerteten, bzw. in der bekannten Richtung des ,Antidogmatismus‘ zielten.“ Heute erweist sich der Film als amüsante Kuriosität mit Starbesetzung. Bis in die Nebenrollen hinein wurden beliebte Komiker besetzt. (cl)