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Einführung: Philipp Stiasny

Die Handlung des Films basiert auf dem Schicksal eines Ende Januar 1932 im Berliner Arbeiterbezirk Moabit ermordeten Hitlerjungen. Angeregt durch den im Völkischen Beobachter abgedruckten, die NSDAP und insbesondere Goebbels verherrlichenden Roman Man will uns kündigen bat Hitlerjugend-Führer Baldur von Schirach im Frühjahr 1932 den Autor des Romans Aloys Schenzinger, ihm einen ähnlichen Roman für die Hitlerjugend zu schreiben. Schenzingers Buch erschien im Dezember und wurde ab Januar 1933 als Fortsetzungsroman im Völkischen Beobachter abgedruckt. Im April schlug der kurz zuvor von der Ufa engagierte Produktionsleiter Karl Ritter die Verfilmung vor. Stramme Parteigenossen, die inzwischen das Fachblatt Film-Kurier übernommen hatten, jubelten, als langjähriges NSDAP-Mitglied würde Ritter dafür sorgen, dass der „von echtem, nationalsozialistischen Geiste" getragene Stoff „unverfälscht erhalten" bleibe (24.3.1933). Steinhoff, der der Partei nie beigetreten ist und bis dahin öffentlich keinerlei NS-Sympathien zum Ausdruck gebracht hatte, sah in dem Projekt eine Karrierechance und übernahm die Regie für einen Betrag, der 1000 Reichsmark unter seiner bisherigen Gage lag. Für die Ufa war Hitlerjunge Quex ein finanzieller, für die NSDAP ein Propaganda-Hit. Steinhoff brachte er die „Goldene Ehrennadel" der Hitlerjugend ein. (hc)