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Mit Hra o jablko legt Věra Chytilová die wohl einzige romantische Komödie der Filmgeschichte vor, die mit ungestellten Geburtsszenen aufwarten kann. Es ist ihr erster Film nach dem Ende des Berufsverbots, entstanden in der Phase der sogenannten Normalisierung. Jiří Menzel, selbst zentraler Akteur der nová vlna (Neuen Welle), spielt den schürzenjagenden Gynäkologen Josef John, der sich nicht zwischen zwei Geliebten, einer verheirateten Frau und einer jungen Krankenschwester, entscheiden kann. Bis die Frauen sich wehren, denn: Das Leben muss man ernst nehmen.

Während die Kamera zurückgenommen agiert, blitzt im Schnitt Chytilovás Fantasie auf. Hra o jablko ist weniger radikal als ihre avantgardistischen Arbeiten, doch die assoziative Montage machte nach Chytilovás langer Zwangspause deutlich: Das Spiel mit den Möglichkeiten des Films ist für sie noch lange nicht vorbei. (mbh)

Wir zeigen eine 35mm-Filmkopie aus dem Národní filmový archiv, Prag.