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Als Achtjähriger war Gregor Hecker mit seinen Eltern aus Deutschland in die UdSSR geflohen, Anfang 1945 kehrt er als Leutnant der Roten Armee zurück. In der vordersten Frontlinie versucht er von seinem Lautsprecherwagen aus, deutsche Soldaten zur Kapitulation zu bewegen, selten mit Erfolg. Was er bei Zufallsbegegnungen mit Zivilisten und Armeeangehörigen erlebt, macht ihn zunehmend ratlos. Seine Heimat ist ihm fremd geworden. Wolfs Film schlug einen neuen Ton im Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg an. Stark autobiografisch gefärbt, verzichtete er auf das sonst übliche Befreiungs-Pathos und rückte widersprüchliche Einzelerfahrungen ins Zentrum. Wolf ließ sein Alter Ego ein emotionales Wechselbad durchlaufen, ohne sich auf eine unfehlbare Position zurückzuziehen. Er wird als Zweifler, sogar als schwacher Mensch gezeichnet. Derartige Zwischentöne hatte es bis dahin bei diesem Thema nicht gegeben. (cl)