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Il mio corpo per un poker / Mein Körper für ein Pokerspiel

Il mio corpo per un poker Mein Körper für ein Pokerspiel I 1968, R: Nathan Wich (Lina Wertmüller), Piero Cristofani, B: Nathan Wich, George Brown (Lina Wertmüller), K: Alessandro D’Eva, Giovanni Carlo, M: Charles Dumont, D: Elsa Martinelli, Robert Woods, George Eastman (Luigi Montefiori), Francesca Righini, Dan Harrison, 103‘ · BetaSP, OmU  SA 17.10. um 21.30 Uhr + SO 25.10. um 20 Uhr · Einführung: Sabine Schöbel  Il mio corpo per un poker gilt als der „einzige weiblich-feministische Spaghetti-Western" und ist Lina Wertmüller zufolge „ein Fall wie er nicht zwei Mal vorkommt, ein Film aus dem Stegreif". Seine Produktionsgeschichte folgt einem worst case-Szenario: Nachdem der Regisseur das Team verlassen hat, ruft die Hauptdarstellerin die befreundete Regisseurin ans Set nach Jugoslawien. Unter Pseudonym nimmt sie den Job an und versucht zu retten, was zu retten ist. Doch damit nicht genug: Auch der Hauptdarsteller sucht das Weite. Il mio corpo per un poker ist ein beachtliches B-Movie mit einer etwas unstimmigen Rahmenhandlung, hastigen Zooms und einem obsessiven Gebrauch von Großaufnahmen seiner Heldin. Im Mittelpunkt steht Elsa Martinelli als Belle Starr, das sommersprossige Flintenweib mit langer, roter Mähne. Wunderbar ihre Auftritte im hautengen schwarzen Lederanzug mit Sombrero, Colt oder Zigarre. So gekleidet, singt sie No Time for Love, reitet sie ihrer Bande in der Prärie voran und holt schießend die Freundin vom Galgen. Es geht in diesem Film ganz zentral auch um sexuelle Gewalt, das erzählerische Tabu des Vatermords steht einen Moment lang zur Disposition. Lina Wertmüller hat sich wohl nie öffentlich zur Urheberschaft von Il mio corpo per un poker bekannt. (sasch)