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Einführung: Wolfgang Fuhrmann

 

Auch eine deutsch-brasilianische Geschichte: Um seiner Verfolgung durch die Nazis zuvorzukommen, flüchtet der Fotojournalist Eduard Schulz-Keffel um 1938 nach Brasilien, wo er heute zu den Mitbegründern des modernen brasilianischen Fotojournalismus zählt. Als Fotograf einer brasilianischen Illustrierten kehrt Schulz-Keffel 1952/53 nach Deutschland zurück, um eine Reportage über die falsche Zarentochter Anastasia und Prinzessin Soraya zu bebildern. Nebenher dokumentierte er mit seiner Filmkamera den Wiederaufbau eines vom Krieg gezeichneten Landes, und es entstehen Aufnahmen, die Schulz-Keffel später für den abendfüllenden Dokumentarfilm Il Retrato da Alemanha nutzt. Schulz-Keffel besuchte in den darauf folgenden Jahren  immer wieder Deutschland und hinterließ auf einer seiner letzten Reisen eine Kopie des Films Il Retrato da Alemanha, wobei der falsche Artikel im Filmtitel (richtig müsste es „O retrato“ heißen) Teil einer abenteuerlichen Überlieferungsgeschichte ist. (wf)