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Im Fahrwasser

Im Fahrwasser BRD 1971, R: Georg Tressler, B: Helga Feddersen, K: Wolfgang Zeh, D: Klaus Höhne, Elke Twiesselmann, Helga Feddersen, Josef Jansen, Tilly Perin-Bouwmeester, 85’ · DigiBeta SO 25.03. um 18.30 Uhr + MI 28.03. um 20 Uhr · Einführung: Jan Gympel Nach Vier Stunden von Elbe 1 und Gezeiten der dritte und letzte Film um den (ehemaligen) Schiffskoch Gustav Andresen und Menschen aus seinem Umfeld: Andresen hadert noch immer mit seinem neuen, seiner resoluten Ehefrau geschuldeten Dasein an Land und spielt mit dem Gedanken an eine Rückkehr an Bord, auch um den Preis der Scheidung. Eine junge Seemannswitwe tritt nach erfolgreicher Ausbildung ihre erste Fahrt als Funkerin an. Eine andere Frau muss sich auf dem Küstenschiff, in das sie jüngst eingeheiratet hat, gegen ihre Schwiegermutter durchsetzen, wozu sie sich auch beruflich qualifiziert. „Sie alle und noch manche andere den Fernsehzuschauern inzwischen vertraute Gestalt von der Waterkant kommen nach dem Auf und Ab ihres Daseins ‚im Fahrwasser’ des Lebens ein wenig zur Ruhe.“ (ARD-Pressedienst Nr. 52/71) Die Regie führte diesmal Georg Tressler (1917-2007), der 1956 mit seinem Erstling Die Halbstarken für Aufsehen gesorgt hatte, sein Schaffen aber nach wenigen Kinofilmen vor allem mit eher unspektakulären Fernsehproduktionen fortsetzte. Auch Kameramann und Szenenbildner waren andere als bei Vier Stunden von Elbe 1 und Gezeiten. Da diese beiden Filme beim Publikum gut angekommen waren, gab die ARD Im Fahrwasser einen bedeutenden Sendeplatz: Die Erstausstrahlung erfolgte am ersten Weihnachtstag 1971 um 20.15 Uhr. Auch mit Blick auf das Kontrastprogramm des ZDF urteilte die Frankfurter Rundschau: „(...) Helga Feddersen hat hier wie in ihren früheren Fernsehspielen ‚Vier Stunden von Elbe 1’ und ‚Gezeiten’ an einer Fangleine Menschen mit ihren Geschichten gebunden, die in ihren Sorgen und Hoffnungen allgemein etwas über menschliches Schicksal verraten. Daß dies wie absichtslos geschieht, im Alltag der Küstenmenschen, die Helga Feddersen milieusicher kennt und beschreibt, daß sie Gesichter ins Bild rückt, die, vom Fernsehen unverbraucht, diese Geschichten wahr erzählen können, dies alles zeichnet das Spiel aus. Neben dem fernsehüblichen ‚Alle-Jahre-wieder- und Anneliese Rothenberger-Kling-Klang’ hat es die Wirkung einer erfrischenden Brise.“ (eige., Frankfurter Rundschau, 27.12.1971) (gym)