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Vorprogramm:
Ufa-Tonwoche Nr. 427, D 1938, 9’ · 35 mm
Kleiner Bummel durch Berlin, D 1938, 11’ · 35 mm

Im November 1938 liefen in den Berliner Kinos keineswegs nur deutsche Filme. Zu sehen waren auch amerikanische Produktionen wie Tarantella (1937), Lord Jeff (1938) und A Yank at Oxford (Der Lausbub aus Amerika, 1938). Als Wiederaufführungen standen der Greta-Garbo-Film The Painted Veil (Der bunte Schleier, 1934) nach einem Drehbuch der jüdischen Emigrantin Salka Viertel und die Carl Laemmle-Produktion Only Yesterday (Eine Frau vergisst nicht, 1933) nach einem Roman des verfemten Stefan Zweig auf den Spielplänen der Kinos. Neu in die Kinos kam zudem der britische Film The Drum (Die Trommel, 1938), verfasst, inszeniert und produziert von den ungarischen Juden Lajos Biró, Zoltan und Alexander Korda.
Für besonderes Aufsehen und einen wochenlang ausverkauften Tauentzien-Palast sorgte Chicago. Die Geschichte erinnerte viele Kritiker an den im Vorjahr herausgebrachten Hollywoodfilm San Francisco (1937) über das dortige Erdbeben im Jahr 1906. Am Beispiel dreier aus Irland eingewanderter, miteinander verfeindeter Brüder zeichnet die Großproduktion den raschen Aufstieg von Chicago zur Großstadt nach und kulminiert im Brand von 1871. „Als der Kampf aller gegen alle entbrennt, bricht, wie ein Strafgericht Gottes, das Feuer aus, das einen Großteil von Chicago zerstört. Geläutert gehen die Menschen aus der Katastrophe hervor.“ (Film-Kurier, 26.10.1938). Im Vorprogramm läuft ein dokumentarischer Berlinfilm, der den Betrachter zu einigen humorvoll kommentierten Sehenswürdigkeiten mitnimmt. (ps)