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Zwei Jahrzehnte lang hatte ein Hamburger Drogist mit seinem Ladengeschäft teil am ökonomischen Aufschwung der Nachkriegszeit. Als ihm die Konkurrenz und die Veränderung der Einkaufsgewohnheiten zunehmend zusetzen, versucht er, sich mit allen Mitteln der Marktwirtschaft gegen den Niedergang zu wehren.

In den sechziger Jahren war der Wandel des Einzelhandels voll in Gang gekommen. Monk nahm dies zum Anlass, um zu zeigen, wie im Kapitalismus die Großen die Kleinen fressen und der Mittelstand allmählich vernichtet wird. Die vorgebliche Unausweichlichkeit dieses Vorgangs unterstreicht der Umstand, dass der Protagonist nicht untergeht, weil er gegen das System opponiert, sondern gerade weil er naiv an dieses glaubt und ergeben versucht, dessen Regeln und Lehren zu befolgen. Gemäß dieser Absicht schuf Monk ein vor allem sprachlich – „mal brechtisch, mal sternheimisch“ (Henning Rischbieter, Fernsehen+Film, Dezember 1970) – stilisiertes Lehrstück, das neben einem Off-Kommentar hauptsächlich aus Monologen der Hauptfigur besteht. Deren Gestaltung stellte eine außergewöhnliche Aufgabe für Horst Tappert dar, wenige Jahre bevor er Derrick wurde. (gym)