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Jesus von Ottakring

Jesus von Ottakring AT 1976, R: Wilhelm Pellert, B: Helmut Korherr, Wilhelm Pellert, K: Dieter Wittich, M: Wilhelm Pellert, D: Rudolf Prack, Hilde Sochor, Peter Hey, 94’ · 35mm MI 17.04. um 20 Uhr Der Wiener Arbeiterbezirk Ottakring in den Siebzigerjahren. In einem Hinterhof versammeln sich die Lokalprominenz und der Ferdinand-Novacek-Verein, um feierlich eine Gedenktafel zu enthüllen. Als ein heftiger Regenschauer die Zeremonie unterbricht, setzt eine Rückschau auf das Martyrium des Ferdinand Novacek, den man Jesus von Ottakring nannte, ein. 30 Jahre nachdem seine Eltern als Kriegsflüchtlinge eine neue Heimat im beschaulichen Ottakring gefunden haben, eckt Novacek an vielen Stellen an. Den Besitzer der Brotfabrik stören seine Forderungen nach Arbeiterrechten. Das Kleinbürgertum nimmt Anstoß an seinen langen Haaren und sorgt sich um die Kinder, die sich um ihn scharen. Auch Novaceks Einsatz für die osteuropäischen Gastarbeiter wird ihm übel genommen. Die Polizei unterstellt ihm Einbrüche und Schlägereien. – Unterlegt mit von ihm selbst verfassten Songs schildert Regisseur Wilhelm Pellert den Leidensweg eines Außenseiters in Form einer einzigartigen Melange aus Volksstück, Milieustudie, Musikfilm und Passionsspiel. Das Kuriose dabei: Über den Ruhestörer wird zwar ununterbrochen gesprochen, zu sehen ist er hingegen nie. (fh)