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Karbid und Sauerampfer

Karbid und Sauerampfer

DDR 1963, R: Frank Beyer, B: Frank Beyer, Hans Oliva, K: Günter Marczinkowsky, D: Erwin Geschonneck, Marita Böhme, Manja Behrens, Margot Busse, Rudolf Asmus, Hans-Dieter Schlegel, 77' · 35mm

SO 02.02. um 18 Uhr + FR 07.02. um 21 Uhr

Nach dem Krieg liegt Dresden in Trümmern. Arbeiter wollen ihre Zigarettenfabrik wieder in Betrieb nehmen und schicken den Kollegen Kalle zu seinem Schwager nach Wittenberge, wo er Karbid besorgen soll, das sie zum Schweißen benötigen. Ausgestattet mit sieben Fässern Karbid macht dieser sich per Anhalter auf den Rückweg durch das von Russen und Amerikanern besetzte Land, in dem es zu allem Überfluss von liebestollen Frauen wimmelt, die ihre Männer verloren haben. – Statt auf Aufbaupathos, sozialistische Helden und Heroisierung der sowjetischen Besatzungsmacht setzt Frank Beyers Komödie auf liebenswerte Alltagsfiguren und Humor. Unmittelbar nach dem Krieg wäre ein Film mit diesem Tonfall sicher nicht goutiert worden, aber fast zwanzig Jahre später war das Publikum in Ost und West dazu bereit, über die schlimme Lage der frühen Nachkriegszeit zu lachen – wie Beyer in Testvorführungen gegen die Bedenken der Studioleitung bewies. (obr)