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Als sich der junge Kinder- und Jugendfilmregisseur Herrmann Zschoche und der Autor Ulrich Plenzdorf von einem Bericht in der FDJ-Zeitschrift Forum zu einer Geschichte um eine idealistische Junglehrerin anregen ließen, die wie eine „Heilige Johanna“ der Schulhöfe für Ehrlichkeit und Wahrheit und gegen Anpassertum und Dogmatismus kämpft, ahnten sie noch nicht, dass ihr Film seine Uraufführung erst 25 Jahre nach den Dreharbeiten erleben sollte. Wie andere kritische Gegenwartsfilme war auch Karla nach dem „Kahlschlagplenum“ des ZK der SED im Dezember 1965 für DEFA und HV-Film zu nah an den Problemen der DDR-Gesellschaft und zu weit entfernt von den geforderten sozialistischen Lehrerpersönlichkeiten und Bildungsidealen. „Unsere sozialistische Gesellschaft braucht Menschen, die eigenständig denken. Nur sie können schöpferisch arbeiten. Karla versucht, solch ein Mensch zu sein.“ (Jutta Hoffmann zu Steffi Hoffmeister, Für Dich, Nr. 46, 2.11.1965). (jr)