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Kehraus, wieder

Ein weiteres Jahrzehnt ist vergangen, als Gerd Kroske zum letzten Mal zurückkehrt zu den Protagonist*innen seiner „nie vorgesehenen Langzeitbeobachtung“, wie er im Off-Kommentar anmerkt. Aus Kehraus wurde nach sechzehn Jahren eine Trilogie, so Kroske, „schon, weil ich mir mit jedem Film einen glücklichen Ausgang wünschte.“ Stattdessen muss er feststellen, dass Stefan bereits vor Jahren in Einsamkeit verstorben ist. Gabi und Henry sind in Folge ihrer jahrelangen Arbeitslosigkeit immer härteren sozialpolitischen Maßnahmen ausgesetzt. Kehraus, wieder handelt davon, wie vergeblich, aber auch notwendig die filmische Dokumentation von prekären Existenzen ist. Wie um der sozialen Isolation seiner Protagonist*innen entgegenzuwirken, liegt im dritten Kehraus-Film ein größerer Schwerpunkt auf den Angehörigen. So kommen Gabis Kinder oder Henrys Partnerin zu Wort. Um einen Eindruck von Stefans letzten Lebensjahren zu rekonstruieren, sucht Kroske ehemalige Sozialarbeiterinnen und eine Entzugsklinik auf. (mxg)