Kings Row
Kings Row
USA 1942, R: Sam Wood, B: Casey Robinson nach dem gleichnamigen Roman von Henry Bellamann, K: James Wong Howe, D: Robert Cummings, Ronald Reagan, Ann Sheridan, Claude Rains, 130’ • 35mm, OF
SO 11.03. um 20 Uhr + MI 14.03. um 20 Uhr • Einführung: Stefan Willer
Inzest, Homosexualität, Sterbehilfe, Krebs, grausame Ärzte: Das sind die finsteren Themen von Henry Bellamanns Roman über zwei Freunde in der US-amerikanischen Kleinstadt Kings Row. Für die Hollywood-Adaption musste dieser Stoff freilich entschärft werden, vieles konnte nur angedeutet werden. In der daraus hervorgegangenen episodenhaften Struktur ist Korngolds motivisch genaue Komposition ein erzählerisches Bindeglied, das seelische Spannungsfelder auslotet und entwickelt. Korngold verteilt über den zerklüfteten Psychohorror Schatten und Lichtschimmer, mit einer Fanfare, die eher unfreiwillig das Kleinstadt-Leben in den Rang einer Tragödie unter königlichen Geschlechtern erhebt. Kings Row war der schauspielerische Durchbruch von Ronald Reagan, der Korngolds Eröffnungsfanfare bei seiner Amtseinführung als US-Präsident 1981 spielen ließ. (sa)