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Einführung: Wolfgang Jacobsen

Vor Lola Montez durfte Wohlbrück schon einmal König Ludwig I. von Bayern verkörpern, allerdings nur für eine Nacht, denn in König für eine Nacht ist Wohlbrück eigentlich Graf Lerchenbach, ein Adjutant des Regenten (Willi Fritsch). Die junge Witwe (Annelies Reinhold), bald zur Gräfin Rosenau geadelt, lässt den Adjutanten erst einmal abblitzen und hält sich an den Monarchen. Doch Wohlbrück darf in seinem ersten deutschen Nachkriegsfilm an die unterkühlten Verführerrollen aus der Vorkriegszeit augenzwinkernd anknüpfen. „Man kann Adolf Wohlbrück zu diesem neuen deutschen Start nach fünfzehn Jahren beglückwünschen. Was man schon im Reigen feststellen konnte: die Lockerung des Humors, die Auflösung einer gewissen Starrheit zu vollkommener Souveränität, macht hier noch offenbarer, daß sich dieser Schauspieler nicht auf seinen früheren Lorbeeren ausgeruht hat, sondern sich in der klugen Erkenntnis seiner Mittel zu wirklicher Reife entwickelte. Sein lustiger, frecher und charmanter Graf Lerchenbach wird ihm zu dem alten, treu gebliebenen Publikum auch die junge Generation erobern.“ (Edith Hamann, Film Blätter, 5.1.1951) (fl)