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Zu Gast: Viola Stephan

Berlin sei die westlichste Stadt des Ostens und die östlichste des Westens, schreibt der russische Philosoph Nikolaj Berdjajew in den 1920er Jahren. Eine Einschätzung, die dem Treatment von Kriegsende zugrunde liegt. Von jeher war Berlin die erste Station der Russen auf dem Weg in den Westen. Sie bot ihnen – den Verjagten, den Rastlosen, aber auch den Okkupanten – einen neuen Lebensort. Berlin galt schon damals als eine Stadt in Bewegung, ohne allzu feste gesellschaftliche Formen, mit Raum für Außenseiter, eine Stadt des Kommens und Gehens.

Kriegsende blickt auf die Versuche unterschiedlicher Menschen, unter den sich wandelnden politischen und historischen Bedingungen Anfang der 1990er Jahre in der nunmehr mauerfreien Stadt zurechtzukommen. Ein Film über Ankommende, Eingelebte, Abschiednehmende und ein Film über Irritationen in einer vernarbten Stadt, wo Kriegserinnerungen Teil des Alltags sind. So eröffnet der Titel des Films auch eine Frage: Wie kann sich ein Kriegsende gesellschaftlich manifestieren, wenn die Erfahrungen der Kriegsjahre weiterhin die Gegenwart des Aufbruchs prägen? (vb)

Wir zeigen ist die digitale Restaurierung von 2025.

Am 14. Oktober um 20 Uhr findet im Delphi Filmpalast mit einer Vorführung von Kriegsende die Eröffnung der Retrospektive Zwischenzeit: Die 90er Jahre in den Filmproduktionen von Viola Stephan statt. Kartenreservierungen nimmt der Delphi Filmpalast entgegen.

Kriegsende