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La pirogue Die Piroge SN/F/D, 2012, R: Moussa Touré, B: Eric Névé, David Bouchet nach der Erzählung von Abasse Ndione, K: Thomas Letellier, D: Souleymane Seye Ndiaye, Laïty Fall, Malamine Dramé, 87’ · DCP, OmU MI 20.06. um 20 Uhr Eine Piroge ist das traditionelle Fischerboot in Westafrika: ein einfaches, bananenförmiges Boot, meist bunt bemalt, geeignet für die Küstenfischerei. Mit einem solchen Boot soll Baye Laye, ein junger Mann aus einem Fischerdorf in der Nähe von Dakar, eine Gruppe von Migranten illegal zu den Kanarischen Inseln navigieren. Obwohl Baye weiß, dass das Boot für eine solche Überfahrt nicht geeignet ist, lässt er sich auf das Abenteuer ein. Der senegalesische Regisseur Moussa Touré erzählt die Geschichte vom Meer aus afrikanischer Persepktive: Bedeutet das Meer für europäische Filmemacher zumeist eine Brücke, die ins Unbekannte führt, inszeniert Touré das Meer als eine Grenze, die kaum überwunden werden kann. Schonungslos präsentiert er die sich naiv und realitätsfern ausnehmenden Hoffnungen der jungen Männer an Bord, in Europa Profisportler oder Musiker zu werden. „Was Moussa Touré erzählt, ist beides: die schmerzhaft individuelle Geschichte der Männer auf dem Boot und gleichzeitig eine unermessliche Weite – weil er die Erfahrungen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt beschreibt.“ (A.O. Scott, The New York Times, 22. Januar 2013). (sa)