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Luis löst ein Versprechen seiner Mutter ein und bringt ihre sterblichen Überreste ins Familiengrab nach Segovia. Der Weg dorthin wird für ihn eine Reise in die Vergangenheit. Während des Bürgerkriegs wurde der 12-jährige Luis, dessen Vater Republikaner war, bei seiner Tante Pilar und deren Familie untergebracht, Anhängern der Falangisten. Damals hatte Luis eine besondere Beziehung zu seiner Cousine Angélica entwickelt, die jetzt verheiratet ist. Bei der Wiederbegegnung der beiden wird der tiefe Riss spürbar, den der Bürgerkrieg durch die Familien und die spanische Gesellschaft gezogen hat und der nun mit Oberflächlichkeiten und angespannter Höflichkeit überspielt wird.

La prima Angélica löste mehrere Skandale aus: Schon das Drehbuch wurde mehrfach zensiert, Nationalisten versuchten, Filmvorführungen zu verhindern, es kam zu gewaltsamen Protesten und in einem Kino explodierte sogar eine Bombe. Überdies wurden während des Festivals in Cannes Filmrollen entwendet, um eine Vorführung des Werks zu verhindern. Auch 35 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs waren die anhaltenden Spannungen zwischen den befeindeten Lagern weiterhin deutlich zu spüren. (pp)